Bereits kurz nach Beginn des Internetzeitalters waren die ersten Onlineshops erreichbar und begannen damit, ein neues Verkaufskonzept auf- und auszubauen. Das 21. Jahrhundert wäre mittlerweile undenkbar, wenn man ohne die Möglichkeit des 24/7-Shoppings auskommen müsste. Aus den kleinen Startups von damals sind heute globale Giganten geworden, die ganze Kontinente beherrschen – und top an den Börsen performen. Finden Sie hier ein paar Investmentmöglichkeiten aus dem Bereich des Onlineshoppings.

1. Amazon – von der Onlinebücherei zum führenden Onlineversandhändler

Amazon-Gründer Jeff Bezos begann schon im Jahr 1994 mit dem Versand von Büchern, die man über die eigens dafür entwickelte Website bestellen konnte. Im Jahr 2020 beschäftigte der Konzern knapp 1,3 Millionen Mitarbeiter in nahezu allen Ländern der Erde. Der Umsatz betrug 386 Milliarden Dollar.

Die Geschichte von Amazon liest sich wie der Traum eines jeden Menschen. Der American Dream scheint für den Gründer wahr geworden zu sein. Es gab freilich jede Menge Herausforderungen. Besonders das rasante Wachstum musste bewältigt werden. So konnten die eigenen Mitarbeiter die Auslieferungen bald nicht mehr stemmen. Amazon musste Lieferfahrzeuge anschaffen und Personal einstellen. Bereits zwei Jahre nach der Gründung erfolgte der Börsengang von Amazon. Mittlerweile ist man seit über 20 Jahren erfolgreich tätig und auch fast ebenso lang an der Börse gelistet.

Der Börsenkurs, der im Jahr 2007 noch bei unter 100 Dollar lag, kletterte gerade erst auf ein Allzeithoch von über 3.700 Dollar. Amazon ist also auch für die Anleger ein Trauminvestment. Auch die Zukunft verspricht Gutes: Der Onlinehandel boomt, der Name Amazon ist jedem geläufig und meist die erste Adresse, die man beim Onlineshopping eingibt. Der Konzern – mittlerweile unter der Führung von Bezos-Nachfolger Andy Jassy – versucht ständig neue Geschäftsmodelle und gründet oder erwirbt Startups. Die Zukunftsaussichten sind weiterhin sehr positiv.

2. Ebay – Auktionsplattform mit vielen Möglichkeiten

Genau wie Amazon ist auch Ebay ein Onlineversandhändler, vielmehr aber ein Marktplatz. Das Unternehmen wurde im Jahr 1995 in San José im Silicon Valley gegründet und ist laut eigener Aussage der weltweit größte Online-Marktplatz. Zu dem Konzern gehören auch andere bekannte Unternehmen wie mobile.de, Kijiji oder Skype. Der Online-Bezahldienst Paypal gehörte bis 2015 zu Ebay, wurde dann aber abgespalten.

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Mit knapp 13.000 Mitarbeitern erzielte Ebay im Jahr 2020 einen Umsatz von 10,3 Milliarden Dollar. Ebay ging 1998 an die Börse und entwickelte sich seitdem kontinuierlich weiter. Von unter 5 Dollar im Jahr 2009 stieg der Kurs auf aktuell über 73 Dollar. Auch wenn das Konzept von Ebay anders ist als das von Amazon, so sind beide Plattformen durchaus vergleichbar und stehen auch in direkter Konkurrenz.

Ebay versteht sich mehr als Marktplatz, auf dem jeder seine Produkte anbieten kann und dann selbst den Versand und die Logistik übernimmt. Bei Amazon versucht man, alle Produkte über die firmeneigenen Logistikzentren zu schleusen und so zusätzliche Einnahmen zu generieren.

3. Zalando – die Zukunft des Modehandels

Der deutsche Onlineversandhändler Zalando ist 2008 mit finanzieller Unterstützung der Samwer-Brüder gegründet worden und steht in guter Tradition hinter den großen deutschen Versandhändlern wie Quelle oder Otto. Jedoch hat man sich mit Zalando die neuen Möglichkeiten des Internets zunutze gemacht. Im Gegensatz zu den Katalogversendern, die diesen Trend zunächst größtenteils verschlafen hatten. Hauptgeschäft von Zalando ist der Verkauf und Versand von Kleidung und Accessoires.

Mit diesem Konzept beschäftigt das Unternehmen mehr als 14.000 Mitarbeiter und generiert einen Umsatz von knapp 8 Milliarden Euro (2020). Das Wachstum ist jedoch ungebremst. Die Expansion in europäische, afrikanische und asiatische Länder läuft auf Hochtouren und es werden ständig neue Vertriebswege gesucht und ausgebaut. So betreibt Zalando selbst einige Logistikzentren und gibt jedes Jahr hohe Summen für Marketingstrategien aus, die die Bevölkerung zum Teil polarisieren und dadurch noch mehr ins Gespräch bringen. Wer kann sich nicht an Kampagnen wie „Zalando – Schrei vor Glück!“ erinnern.

Nach dem Börsengang im Jahr 2014 fiel der Kurs des MDAX-Mitgliedes kurzzeitig unter 20 Euro. Seitdem gingg es aber stetig bergauf – mit kleinen Rücksetzern Ende 2018 und im Frühjahr 2020. Anfang Juli 2021 durchbrach der Zalando-Kurs erstmals die Marke von 100 Euro. Aktuell notiert das Papier des Onlinehändlers nur knapp darunter.

4. Zooplus – eine tierische Erfolgsgeschichte

Als kleiner, aufstrebender Kandidat aus dem Segment Onlinehandel ist Zooplus 1999 in München gestartet. Mittlerweile ist das Unternehmen Deutschlands führender Versandhändler für Haustierbedarf und Tierfutter. Die Firma beschäftigt über 600 Mitarbeiter. Der Umsatz beträgt über 1,8 Milliarden Euro. Mit dem Börsengang hatte man es allerdings nicht so eilig. Erst im Jahr 2008 – neun Jahre nach der Gründung – ließ man die ersten Aktien an der Frankfurter Börse listen.

Auch hier kann man die Erfolgsgeschichte des Onlinehandels sehen. Von einem anfänglichen Börsenkurs von unter 15 Euro stieg der Kurs auf aktuell 290 Euro. Analysten erwarten – mittelfristig – weitere Kurssteigerungen. Und das nicht zu Unrecht: Mit zweistelligen Wachstumsraten bei Umsatz und Gewinn und einer Expansionspolitik, die auf dieses Wachstum aufbaut, anstatt auf Übernahmen, trifft Zooplus auch den Nerv der Anleger.

Deutsche Wachstumskandidaten aus dem Segment Online-Handel

An den deutschen Börsen tummeln sich noch einige andere Unternehmen, die dem Segment Onlinehandel zuzuordnen sind. So findet man beispielsweise Rocket Internet, die Startup-Schmiede der Samwer-Brüder. Mit der Scout24-Gruppe gibt es ein Unternehmen, das im Automobil- und Immobilien-Anzeigenmarkt tätig ist. Asknet ist eine Vertriebsplattform für Softwarelizenzen und mit der windeln.de-AG kann man in einen Versandhändler für Artikel rund ums Kind bzw. Kleinkind investieren.

In Zukunft werden wohl noch mehr Online-Unternehmen die Börsen dieser Welt aufmischen und den gesamten Handel umkrempeln. Dieser Trend bietet bereits seit längerer Zeit hohe Wachstumsraten und verspricht große Gewinne. Die Aktien von den bereits börsennotierten Unternehmen klettern zu immer neuen Höchstmarken und oft wurde auch der Turnaround bereits geschafft und erste Gewinne erwirtschaftet. Wer also etwas risikobewusst ist, der sollte sich in dem Segment umsehen und dort investieren.

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.